
Im vom Sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr geförderten Projekt Backplane ist es Wissenschaftlern des Fraunhofer-Instituts für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (Fraunhofer FEP) gelungen, ein mehrfarbiges OLED-Mikrodisplay mit dem niedrigsten Stromverbrauch aller Zeiten zu realisieren vorhandenes Mikrodisplay. Es wurde auf der 4. jährlichen OptecNet-Konferenz gezeigt, die vom 24. bis 25. November in Hannover stattfand.
Am Institut wird seit vielen Jahren auf diesem Gebiet geforscht. Die am Institut geschaffene Plattform für Ultra-Low-Power-Consumer-Mikrodisplays übernahm jedoch bis vor kurzem die Produktion ausschließlich monochromer Displays. Sie reichen für die einfache Anzeige von Informationen in tragbaren Geräten oder Brillen aus, für viele andere Anwendungen ist ein solches Display jedoch nicht geeignet. Die Fähigkeit, rote und grüne Farben darzustellen, wird als besonders kritisch angesehen.
Die OLED-Mikrodisplays des Fraunhofer FEP basieren auf der bewährten OLED-on-Silicon-Technologie. Sie erlaubt nach Angaben der Projektbeteiligten den Einsatz sehr einfacher, kompakter und damit ergonomischer Systeme. Die Farb-Subpixel der neuen Displays sind halb so groß wie die der einfarbigen Versionen, haben aber die gleiche optische Leistung. Die Auflösung des gezeigten Beispiels mit zwei Primärfarben beträgt QVGA (320 x 240 Pixel). Es entstand in Zusammenarbeit mit Globalfoundries, Module One und Gigades. Wissenschaftler des Fraunhofer FEP arbeiten nun daran, den Footprint von SRAM-Bauelementen in hochauflösenden OLED-Mikrodisplays mit ultra-low-power-Technologie mit der "Deep Submicron CMOS Process Technology" (allgemein als Sub-100-nm-Prozesstechnologie bezeichnet) deutlich zu reduzieren.